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    Ein Blogbeitrag von: Fabian [Der Inhalt stellt keine Rechts-, Finanz-, Steuer- oder Anlageberatung dar.]

    Gründung einer Familienstiftung – die hybride Variante der Unternehmensnachfolge

    Wenn Kontrolle, Werte und Vermögensschutz zusammenkommen

    Die Nachfolgefrage gehört zu den schwierigsten unternehmerischen Entscheidungen. Wer übernimmt das Unternehmen? Wie kann das Lebenswerk weitergeführt werden – ohne es vollständig aus der Hand zu geben? Die Gründung einer Familienstiftung ist in solchen Fällen eine oft übersehene, aber hoch spannende Alternative. 

    Sie vereint Vermögenssicherung, Wertetransfer und unternehmerische Kontinuität – und schafft damit eine hybride Lösung zwischen Verkauf, Familiennachfolge und Eigenbestand.

    Familienstiftung als Nachfolgeregelung
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      Was ist eine Familienstiftung – einfach erklärt oder: Wenn Kontrolle, Werte und Vermögensschutz zusammenkommen

      Eine Familienstiftung ist keine Stiftung „für die Familie“, sondern eine Stiftung mit der Familie als begünstigtem Personenkreis. Sie wird mit Vermögen (z. B. Unternehmensanteilen, Immobilien, Beteiligungen) ausgestattet und verfolgt keinen gemeinnützigen, sondern privatnützigen Zweck – etwa:

      • die Versorgung bestimmter Familienmitglieder,
      • die langfristige Bindung des Unternehmens an die Familie,
      • die Sicherung von Werten und Einfluss über Generationen hinweg.

      Die Stiftung selbst übernimmt das Eigentum, z. B. an der Firma – sie wird zur neuen Gesellschafterin. Die Familie profitiert dann nicht mehr als Eigentümer, sondern als Nutznießer der Erträge – etwa durch Ausschüttungen, Vergütungen oder andere Regelungen.

      Wann ist eine Familienstiftung als Nachfolgeform interessant?

      Die Familienstiftung ist besonders dann attraktiv, wenn klassische Modelle – wie Verkauf, Schenkung oder Vererbung – nicht zur individuellen Situation passen. Typische Motive sind:

      • Kein geeigneter Nachfolger in der Familie, aber Wunsch nach Erhalt des Unternehmens
      • Sicherung der Unternehmenskontinuität, ohne Aufspaltung oder Verkauf
      • Schutz vor Zersplitterung, etwa durch viele Erben oder Ehen
      • Vermeidung von Erbschaftssteuer-Häufungen
      • Verankerung familiärer Werte und Governance-Strukturen

      Kurz gesagt: Die Familienstiftung trennt Besitz und Einfluss – und ermöglicht damit eine kontrollierte, strukturierte und langfristig stabile Nachfolgeregelung.

      Wie funktioniert die Gründung konkret?

      Die Gründung einer Familienstiftung ist ein rechtlich und steuerlich anspruchsvoller Prozess, der aber klare Grundschritte kennt:

      1. Stiftungszweck und -satzung definieren

      • Wer soll profitieren? Welche Ziele verfolgt die Stiftung?
      • Wie werden Entscheidungen getroffen?
      • Wer sitzt im Stiftungsvorstand oder Kuratorium?

      2. Einbringung des Unternehmens

      • Die GmbH- oder AG-Anteile werden ganz oder teilweise in die Stiftung übertragen.
      • Möglich ist auch eine Holdingstruktur.

      3. Anerkennung durch die Stiftungsaufsicht

      • Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Zuständigkeiten.
      • Die Stiftung entsteht mit Anerkennung – nicht durch einfache Anmeldung.

      4. Steuerliche Bewertung und Gestaltung

      • Hier ist sorgfältige Planung entscheidend (Erbschaftsteuer, Körperschaftsteuer etc.).
      • Bei richtiger Ausgestaltung gibt es attraktive Steuervergünstigungen.

      Warum ist die Familienstiftung eine „hybride“ Nachfolgeform?

      Im Gegensatz zu einem klassischen Verkauf geht das Unternehmen nicht an Externe, sondern bleibt gebunden – aber nicht mehr im Besitz einzelner Erben. Im Gegensatz zur Familiennachfolge wird keine Person Nachfolger, sondern eine Struktur.

      Sie ist damit eine Mischung aus:

      • Verkauf (weil Eigentum übertragen wird)
      • Vererbung (weil die Familie dauerhaft profitiert)
      • Selbstverwaltung (weil der Stifter Einfluss über Gremien behalten kann)

      Diese Hybridlösung kann emotionale, finanzielle und strukturelle Interessen miteinander versöhnen – gerade bei komplexen Familienkonstellationen oder hohem Vermögen.

      Vorteile auf einen Blick

      ✔️ Langfristige Unternehmensbindung – unabhängig von Generationenwechseln
      ✔️ Schutz vor Zersplitterung durch Erbengemeinschaften
      ✔️ Werteorientierte Nachfolge ohne Verkauf
      ✔️ Strukturierte Governance mit klaren Rollen
      ✔️ Steuergestaltungen möglich – bei rechtzeitiger Planung
      ✔️ Emotionaler Frieden in der Familie

      Auch zu bedenken

      Natürlich ist die Familienstiftung kein einfacher oder schneller Weg. Sie erfordert:

      • hohe Gründungsdisziplin und Planung
      • juristische und steuerliche Expertise
      • Vertrauen in Strukturen statt Personen

      Doch wenn du bereit bist, dauerhafte Verantwortung zu übernehmen, kann diese Form der Unternehmensnachfolge ein stabiler Rahmen für dein Lebenswerk sein.

      Fazit: Für Privatiers mit Weitblick – nicht nur für Patriarchen

      Die Familienstiftung ist nicht nur ein Modell für industrielle Dynastien oder Millionenvermögen. Sie eignet sich auch für Unternehmer, die in der Rolle des „Privatiersweiter Einfluss nehmen wollen, ohne operativ tätig zu bleiben – und denen es nicht egal ist, was mit ihrem Unternehmen passiert, wenn sie nicht mehr da sind.

      Wenn du den Wunsch hast, langfristig zu gestalten, statt nur zu übergeben, könnte die Stiftungsidee genau das Richtige sein.

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      Der Autor

      Als freier Autor und Blogger ist Fabian nicht nur für privatier-werden.de, sondern war lange Zeit auch für Dienstleister in der Finanzbranche aktiv. Hier teilt er neben allgemeinen Informationen auch eigene Erfahrungen und Meinungen. Die Inhalte stellen entsprechend KEINE Anlage-, Rechts-, Steuer- oder Lebensberatung dar.

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      Autor - Fabian

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