Eigenen Blog erstellen: so gehst Du vor
Ein eigener Blog ist nicht nur eine tolle Möglichkeit, online Geld zu verdienen, sondern auch, um seine Leidenschaft auszuleben. Denn hier kannst Du Deine Meinung zu Themen äußern, die Dich persönlich interessieren. Technik, Essen und Trinken oder eine ganz kleine Nische: Alles ist als Blog-Thema möglich. Aber wie geht man vor und was braucht man alles, um einen eigenen Blog zu gründen?
Foto: undrey, Getty Images - Canva Pro
1. Thema finden
Bevor es an den technischen Part geht, solltest Du überlegen, welches Thema oder welche Themen Dein Blog behandeln soll. Idealerweise findest Du eine Nische, in der noch nicht so viel Konkurrenz herrscht. Das heißt natürlich nicht, dass Du nicht auch einen Blog in einem umkämpften Themenbereich erstellen kannst - nur wird es hier eben schwerer, aus der bestehenden Masse herauszustechen und eine Community aufzubauen.
2. Plattform, Domain und Hosting wählen
Der erste, vermeintlich schwierige Part besteht darin, Deine Idee technisch umzusetzen. Einfach gesagt: Du brauchst eine Blog-Plattform bzw. eine CMS (Content-Management-System), mit dem Du Deine Webseite umsetzt. Zusätzlich muss diese auf einem Webspace gehostet werden und über eine Domain erreichbar sein.
Weil das für Laien nach ziemlichen Hickhack klingt, nehmen Dir vielen Anbieter diese Arbeit ab und bieten Komplettlösungen an - im Falle vom Blogger von Google sogar kostenlos. Auch der Homepage-Baukasten-Anbieter Wix bietet eine kostenlose Variante.
Nachteil bei den kostenlosen Lösungen: Du erhältst meist keine eigenständige Domain, sondern eine Subdomain. Auch mit Werbung (Branding) des Anbieters ist zu rechnen. Zusätzlich ist die Funktionalität im Vergleich zu einer komplett eigenständigen Plattform eingeschränkt.
Diese Möglichkeiten hast Du:
- Homepage-Baukasten inkl. Hosting und Domain
- eigenständiges Hosting
2.1 Homepage-Baukasten
Hier schließt Du einen Vertrag für einen monatlichen Betrag (meist bei jährlicher Zahlung) ab und kannst direkt loslegen. Alles ist inklusive, alles intern auf einer einzigen Plattform verfügbar.
Anbieter:
- Strato,
- Wix,
- IONOS by 1&1
- Jimdo
- Wordpress.com (nicht mit WordPress.org zu verwechseln)
2.2 Selbst gehosteter Blog
Die All-inclusive-Pakete von Anbietern wie Jimdo sind in vielen Fällen eine hervorragende Wahl. Allerdings kann es später schwierig werden, Dateien und Datenbanken zu einem neuen Anbieter übertragen. Je nach Planung solltest Du also direkt auf einen selbst-gehosteten Blog setzen.
WordPress: meistgenutztes CMS der Welt
Die meisten, die sich bewusst gegen einen Homepage-Baukasten entscheiden, aber ihre Website dennoch selber erstellen möchten, setzen auf WordPress.
Dabei handelt es sich um ein frei verfügbares CMS, das sich schnell mit Themes, Templates und Plugins erweitern lässt. Wenn Du auch hier selber designen möchtest, kannst Du das mit einem Pagebuilder tun. Beaverbuilder, Elementor und Divi funktionieren ähnlich wie ein Baukasten, bieten aber deutlich mehr Spielraum – so viel Spielraum, dass auch erfahrene Webdesigner damit arbeiten.
Noch ein Vorteil: Viele Hosting-Anbieter haben sogenannte WordPress-Tarife im Angebot. Um das Anlegen der Datenbank oder die Installation von WordPress auf dem Webserver muss man sich damit nicht selbst kümmern. Der Anbieter leitet einen durch den gesamten Prozess – ein Klick genügt. Auch hier gilt: Um den Rest musst Du Dich freilich selbst bemühen.
TYPO3 und andere Content-Management-Systeme
WordPress ist nicht das einzige, frei verfügbare CMS. Auch mit Joomla! und Typo3 lassen sich Webinhalte managen. Prinzipiell lassen sich Content-Management-Systeme auch individuell programmieren und damit exakt an die jeweiligen Anforderungen anpassen. Spätestens hier ist es dann aber mit dem klassischen “Do it yourself” vorbei.
Möchtest Du Dich noch nicht festlegen, kann es Sinn ergeben, erst einmal nur den blanken Webspace bei einem Hoster wie Webgo oder All-Inkl.com* zu buchen und eine Domain zu registrieren. Das geht auch direkt beim Hoster oder extern bei Anbietern wie United Domains.
Wir empfehlen folgenden Ablauf:
- Hosting-Vertrag abschließen
- Domain registrieren
- Vor- und Nachteile der verschiedenen CMS vergleichen
- CMS installieren
Du brauchst Hilfe bei der Umsetzung? Dann frage unsere Partner im Bereich (WordPress) Webentwicklung an und erhalte zeitnah ein Angebot.*
3. Logo erstellen & Blog designen
Ein Blog ohne Logo? Kaum vorstellbar. Entweder wirst Du selber kreativ - beispielsweise mit Designtool von Canva - oder lässt Dir von einem Freelancer ein Logo erstellen. Bei Fiverr findest Du eine große Auswahl an Designern und erhältst individuelle Logos teilweise schon ab 25 Euro.
Tipp: Achte darauf, dass das Logo nicht nur auf Deinem Blog gut aussieht, sondern auch für Social-Media-Profile geeignet ist. Während viele bei Webseiten ein breites Logo bevorzugen, “funktionieren” quadratische Logos auf Instagram und Co meist besser. Besprich das am besten mit dem Designer oder der Designerin.
3.1. Farben und Co
Dein Blog sollte einzigartig sein. Das spiegelt sich zum Beispiel in einer individuellen Farbgebung wider. Auch bei der Wahl der Schriftarten kannst Du Dich prinzipiell austoben. Tipp: Es sollte immer alles gut lesbar sein. Letztlich hängen Logo und Webdesign also zusammen.
4. Rechtliche Anforderungen erfüllen
Als Webseitenbetreiber, was Du als BloggerIn bist, musst Du auch auf rechtliche Sachverhalte achten. Denke an folgende Basics:
- Erstelle ein rechtssicheres Impressum.
- Hinterlege eine vollständige Datenschutzerklärung.
- Möglicherweise solltest Du auch AGB erstellen.
- Klaue keine Inhalte (Texte oder Bilder) von anderen Seiten.
- Wenn Du Cookies nutzt, musst Du ein Cookie-Banner gemäß DSGVO bereitstellen.
Sind diese Anforderungen nicht erfüllt, KANN es sein (muss nicht), dass Du abgemahnt wirst. In diesem Fall ist mit teilweise empfindlichen Kosten zu rechnen. Auch Schadenersatzansprüche können geltend gemacht werden, falls Du tatsächlich Bockmist gebaut hast.
Tipp: Mit einer Media-Haftpflichtversicherung wie der von Exali bist Du fast immer auf der sicheren Seite. Schau dir das Angebot mal an!*
5. Inhalte (Content) erstellen
Dein Grunddesign steht und die Website ist zunächst einmal rechtssicher? Dann bist Du ready to go und kannst Dich um die Erstellung relevanter Inhalte kümmern. Wenn es Dir an Ideen mangelt, schau ruhig mal bei der Konkurrenz vorbei - ohne exakt zu klauen, versteht sich. Empfehlenswert sind vor allem Inhalte, nach denen auch gesucht wird. Allerdings nicht nur: Auch komplett individueller Content ergibt Sinn. Vor allem dann, wenn Du ihn über Social-Media-Profile teilst und bereits eine Leserschaft aufgebaut hast. Der Weg dahin ist aber nicht leicht.
Tipps zur Themenfindung für Deinen eigenen Blog:
- Zielgruppenanalyse
- Keywordrecherche
- Branchentrends
- News
- Erfahrungen
6. Blog indexieren lassen
Damit Dein Blog so schnell wie möglich in der Google-Suche erscheint, solltest Du ihn in der Google Search Console hinterlegen. Das Tool ist kostenlos und ermöglicht Dir wichtige Einblicke in Deine Blog-Performance. So kannst Du dort unter anderen sehen, wie viele Klicks in der Google-Suche Dein Blog generiert und über welche Suchbegriffe die Menschen auf Deinen Blog aufmerksam werden.
7. Blog monetarisieren
Auf unserer Seite dreht sich alles um das Thema finanzielle Unabhängigkeit. Entsprechend gehen wir davon aus, dass Du mit Deinem eigenen Blog auch Geld verdienen möchtest. Damit das klappt, brauchst Du aber unbedingt Besucher. Denn ohne aktive Besucher, die auf Werbeanzeigen klicken, ein kostenpflichtiges Angebot nutzen oder anderweitig interagieren, bringt das beste Konzept nichts.
Tipp: Du willst wissen, wie viele Besucher Dein Blog hat? Dann kannst Du entweder Tools wie Google Analytics und Matomo nutzen oder auf Cookie-freie Alternativen wie die Trackboxx* zurückgreifen.
Möglichkeiten, mit Deinem Blog Geld zu verdienen:
- Google AdSense
- Affiliate-Links
- AWIN
- AdCell
- TradeTracker
- individuelle Programme
- Lead-Verkauf
- Verkauf digitaler Produkte
- E-Books
- Webinare
- gesponsorte Gastbeiträge
- Merchandise
- T-Shirts
- Tassen
- etc.
- Dienstleistungen anbieten
- Beratung
- Workshops
- kostenpflichtiger Premium-Content
Wichtig: Achte, genau wie wir, immer darauf, alles transparent zu erklären und damit in puncto Datenschutz rechtssicher zu gestalten. Du musst Dir, einfach ausgedrückt, stets die Einwilligung der Nutzer abholen, bevor Du Daten an andere weitergibst und erläutern, wie die Daten verarbeitet werden. Im Zweifel lass Dich wie immer professionell beraten.
Muss ich mich als Blogger selbstständig machen?
Wenn Du mit Deinem Blog Geld verdienen willst und Umsätze erzielst, musst Du Dich wahrscheinlich selbstständig machen. Ob Du als Freiberufler eingestuft werden kannst, lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Vorteil wäre, dass Du keine Gewerbesteuer zahlen müsstest. Setze Dich am besten mit einem Steuerberater und / oder Deinem zuständigen Finanzamt in Verbindung.
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