Wichtige Versicherungen für Privatiers – was du wirklich brauchst
Als Privatier hast du deinen Alltag vom Berufsleben entkoppelt – und genießt mehr Freiheit. Doch gerade jetzt solltest du deine Absicherung überdenken. Viele Versicherungen, die im Arbeitsleben wichtig waren, sind plötzlich überflüssig. Andere gewinnen an Bedeutung. In diesem Beitrag zeige ich dir, welche Versicherungen du wirklich brauchst – und auf welche du verzichten kannst.

Krankenversicherung: Pflicht und Entscheidung zugleich
Krankenversicherung bleibt Pflicht – aber du hast als Privatier oft die Wahl.
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Die Beiträge richten sich nach deinen Einkünften, z. B. aus Kapital oder Mieten. Mit Freibeträgen kannst du sparen.
- Private Krankenversicherung (PKV): Die Beiträge hängen nicht vom Einkommen ab. Vorteil für Gesunde, aber die Kosten im Alter können steigen.
- Mein Tipp: Wenn möglich, prüfe genau, ob du in die GKV wechseln kannst – z. B. durch Familienversicherung oder freiwillige Mitgliedschaft.
Pflegeversicherung: Pflicht mit wachsender Relevanz
Die gesetzliche Pflegeversicherung ist vorgeschrieben – reicht aber oft nicht aus.
- Überleg dir eine Pflegezusatzversicherung, wenn du keine Rücklagen für den Ernstfall hast.
- Alternativen wie Pflege-Bahr oder Pflegerente können sinnvoll sein – abhängig von Alter und Gesundheitszustand.
Haftpflichtversicherung: Der unterschätzte Klassiker
Auch im Ruhestand bist du für Schäden verantwortlich, die du anderen zufügst – z. B. bei einem Fahrradunfall.
- Eine gute private Haftpflichtversicherung kostet wenig, schützt aber vor teuren Risiken.
- Wichtig: Achte darauf, dass Partner und ggf. Kinder oder Enkel mitversichert sind.
Hausrat- und Wohngebäudeversicherung: Wenn du Eigentum hast
Du verbringst vermutlich mehr Zeit zu Hause als früher – da lohnt sich der Schutz deiner vier Wände umso mehr.
- Hausratversicherung: Deckt Schäden durch Einbruch, Wasser, Feuer usw. Achte auf eine passende Versicherungssumme.
- Wohngebäudeversicherung: Pflicht, wenn du Immobilieneigentum besitzt – besonders bei selbstgenutztem Eigentum.
Berufsunfähigkeits- & Lebensversicherung: Meist nicht mehr nötig
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Du arbeitest nicht mehr – also brauchst du sie auch nicht.
- Risikolebensversicherung: Nur sinnvoll, wenn du noch jemanden finanziell absichern willst – z. B. Kinder in Ausbildung.
- Private Rentenversicherung: Kann als Ergänzung sinnvoll sein – aber oft nicht mehr als Neuvertrag.
Reisen als Privatier: Aber bitte mit Versicherung
Du hast mehr Zeit für Reisen? Super – aber denk an den passenden Schutz.
- Auslandsreisekrankenversicherung: Für Reisen außerhalb Europas ein Muss – für kleines Geld.
- Reiserücktritt & Gepäckversicherung: Nur bei teuren oder längeren Reisen wirklich lohnenswert.
Rechtsschutzversicherung: Optional, aber beruhigend
Wenn du z. B. Mietverhältnisse, Kapitalanlagen oder größere Anschaffungen managst, kann Rechtsschutz sinnvoll sein.
- Achte aber darauf: Viele Policen decken Kapitalanlage-Streitigkeiten nicht ab.
- Lies hier genau nach, was wirklich drin ist.
Fazit: Weniger Versicherungen – aber die richtigen
Als Privatier brauchst du keine BU mehr, keine Diensthaftpflicht, keine Berufsschutzpolicen. Aber du solltest auf solide Grundlagen achten: Kranken-, Pflege- und Haftpflichtversicherung sind nach wie vor Pflicht. Ergänzend: Hausrat, Gebäude, Reise, ggf. Rechtsschutz.
Mach regelmäßig einen Versicherungs-Check – denn dein Leben verändert sich, dein Schutz sollte mithalten.